Ich habe endlich eine Kurzgeschichte zum Thema A-Team fertig und war mir nicht sicher, wohin ich es posten sollte. Deswegen hab ich mir gedacht, dass ich vielleicht hier ein neues Thema dazu eröffnen könnte...?
Wenn die Geschichte nicht hierhin sollte, dann tut es mir wirklich leid. Editiert oder löscht dieses Thema einfach und sagt mir, wie ich es besser machen könnte.
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Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit ihnen oder dieser Geschichte.
Sequel zu: Mord á la carte
FSK: 12
Summary: Spielt innerhalb der Folge: Das A-Team hat Face ins Krankenhaus gebracht und wartet nun im Wartezimmer auf Neuigkeiten. Murdocks POV
A/N: Bitte seid nachsichtig falls ihr einen Kommentar hinterlassen wollt. Das ist meine erste FanFiction zu A-Team und ich selbst finde meinen Schreibstil auch nicht ganz zufriedenstellend. (Der Titel ist auch nicht gerade einfallsreich)
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Er sah noch immer das Blut an seinen Händen. Das dunkle, klebrige Blut, das aus seinem besten Freund herausgeströmt war, wie Wasser aus einer Quelle im Gebirge. Das Blut, das Murdock sich schon vor Stunden abgewaschen hatte. Doch vor seinem geistigen Auge verschwand es nicht. Es hatte sich auf die Innenseite seiner Lider gebrannt.
Er hatte das Gefühl, die Haut, die mit dem Blut in Berührung gekommen war, würde in Flammen stehen, vor Hitze schmelzen, während er darauf starrte.
Blut... überall Blut... Face’ Blut.
Neben ihn regte sich Hannibal in den harten Plastikstuhl des Wartezimmers. Der Krankenhausgeruch stach Murdock unangenehm in die Nase. Desinfiziermittel, Medikamente, Krankheit, Blut... Tod.
Er wollte zu Face, nein, er musste zu Face. Keiner von ihnen hatte er eine Ahnung, ob der Lt. überhaupt noch lebte oder ob er gerade in einem Operationssaal, nur den Gang hinunter, unter den Skalpellen und Tupfern der Ärzte und Krankenschwestern starb. Allein... ohne seine Freunde, seine Familie, umgeben von Fremden...
Murdock sprang auf und begann im Wartezimmer auf und ab zu gehen, die Hände tief in die Hosentaschen vergraben, um nicht mehr das Blut sehen zu müssen. Er spürte die Blicke seines Teams auf sich gerichtet, doch er hielt die Augen gesenkt. Niemand sagte etwas, niemand hielt ihn auf. Viel zu sehr waren sie mit sich selbst beschäftigt.
Jemand musste doch endlich kommen! Jemand musste sagen, wie es ihm ging!
Murdock ging zur Tür und sah in den leeren Gang hinaus, in der Hoffnung einen Arzt oder wenigstens eine Krankenschwester zu sehen, die auf den Weg zu ihnen war. Irgendwo im Hinterkopf wusste er, dass keine Nachricht eine gute Nachricht war. Es hieß wenigstens, dass sein bester Freund noch lebte.
Und doch... der Wunsch bei Face zu sein, ihm beizustehen, hatte inzwischen sein ganzes Sein eingenommen. Es war kein Bedürfnis mehr, es war lebenswichtig geworden. Murdock spürte den bekannten Knoten im Hals, der mit Tränen einherging.
“Murdock, setz dich!”, hörte er die Stimme des Colonels von weit her. Es fühlte sich an, als ob jemand Watte in seine Ohren gestopft hätte. Er reagierte nicht, bis er eine große Hand auf der Schulter spürte. Er drehte sich um, nur um direkt vor BA zu stehen, der ihn mit traurigen Blick zu einem Stuhl zog und ihn zwang sich zu setzen. Seine Hand verließ Murdocks Schulter nicht.
Der Pilot ballte die Hände zu Fäusten. Neben der Sorge und der Schuld nagte auch Zorn in seinem Inneren, der durch die Berührung seines großen Freundes nicht gemindert werden konnte.
Wie konnte das passieren?
Wieder sah er sich um und begegnete dem Blick des erst jüngst zu ihnen gestoßenen Teammitglieds: Frankie. Sein Gesicht war bleich unter der braungebrannten Haut und seine Augen schimmerten ungewöhnlich groß und feucht. Vielleicht ahnte er, dass er womöglich bald den Platz von Face einnehmen müsste, seine Rolle im ganzen Spiel übernehmen...
Murdock führte den Gedanken nicht zuende. Er konnte nicht daran denken, was passierte, wenn er Face nie wieder sah, nie wieder mit ihm sprechen konnte - er würde erneut den Verstand verlieren.
In diesen Moment trat ein Arzt in den Warteraum. Er war etwa mitte vierzig. Seine kurzen, haselnussbraunen Haare färbten sich grau an den Schläfen und tiefe Furchen der Müdigkeit durchzogen sein ernstes Gesicht. Unter seinem weißen Kittel stach hellblaue OP-Kleidung hervor und auf dem Namensschild, das neben mehreren Kugelschreibern an seine Brusttasche gepinnt war, wies ihn als einen gewissen Dr. Steen aus.
Er sah sich suchend im Warteraum um. “Ähm... die Angehörigen von Mr. Temple?”
Hannibal sprang sofort auf, gefolgt von Frankie und BA. Nur Murdock blieb sitzen. Jetzt, da der Arzt da war, da er endlich Nachrichten über seinen besten Freund bekommen sollte, wollte er es gar nicht mehr wissen. Er hatte Angst, was dieser Dr. Steen ihm sagen würde, was aus Face geworden war. Was wenn er tot war?
“Wie geht es ihm?”, fragte Frankie mit zitternder Stimme, während Hannibal ungewöhnlich still und blass neben ihm stand.
“Vielleicht sollten wir uns setzen?”, schlug der Arzt vor, doch keiner machte Anstalten sich wieder zurück zu den Sitzen zu begeben. Langsam, fast schon zögerlich gesellte sich nun auch Murdock zu ihnen. Seine Hände hatte er tief in den Taschen zu Fäusten geballt um das Blut nicht wiederzusehen, und seine Augen wirkten ungewöhnlich glasig, als er den Arzt hoffnungsvoll und doch verzweifelt musterte.
Dr. Steen seufzte ergeben - dann würde er eben im Stehen berichten.
“Ihren Freund geht es den Umständen entsprechend gut. Wir mussten operieren um die inneren Blutungen zu stoppen und Organschäden zu reparieren. Außerdem hat Mr. Temple sehr viel Blut verloren und wir mussten ihm zusätzlich Antibiotika geben, um eine Infektion zu vermeiden. Er...”
“Wird er es schaffen?”, unterbrach nun BA den Arzt und sprach die Frage aus, die allen auf der Zunge brannte.
Dr. Steen bedachte den Sergeant mit einem scharfen Blick und fuhr dann fort: “Der Patient zeigte Anzeichen eines Schocks, der wahrscheinlich mit der Schussverletzung im Zusammenhang gebracht werden kann.”
“Doc, Sie haben die Frage des Mannes nicht beantwortet”, schaltete sich nun Hannibal endlich ein. Der Colonel musterte den Kittelträger scharf und kaute an dem Ende einer unangezündeten Zigarre herum. Murdock ahnte, dass er jetzt liebend gern einen tiefen Zug getan hätte, aber von den Krankenhausregeln abgehalten wurde.
Der Arzt seufzte noch einmal. Er arbeitete schon seit einigen Jahren in der Notaufnahme und begegnete immer wieder besorgten Angehörigen und Freunden. Und jedes Mal riss ihm das Leid dieser Menschen das Herz auf. Er war nur froh, dass er diesmal eine fröhliche Nachricht übermitteln konnte.
Er zwang sich zu einem Lächeln, trotz aller Erschöpfung.
“Ihr Freund ist noch nicht über den Berg, aber wir sind zuversichtlich, dass er durchkommen wird. Er scheint ein ziemlicher Kämpfer zu sein!”, fügte er mit einem diesmal ehrlichen Lächeln hinzu.
“Worauf Sie wetten können”, murmelte Murdock, während eine zentnerschwere Last von seinem Herzen genommen wurde. Plötzlich konnte er wieder frei atmen und seine Knie wurden weich. Vorsichtig ließ sich der Pilot auf einen nahen Stuhl nieder.
Als er die anderen ansah, konnte er nur Erleichterung finden. Und Murdock war sich sicher, dass er Tränen in BA’s Augen entdeckte.
“Ich will zu ihm.”
Dr. Steen sah Murdock an. “Ich fürchte, das ist nicht...” Doch er schwieg, als er das Knacken von BA’s Gelenken hörte. Der Arzt schluckte. “Folgen Sie mir!”
Murdock sprang sofort auf und die verbliebenen Mitglieder das A-Teams folgten dem Arzt durch die labyrinthartigen Gänge.
“Der Patient liegt noch auf der Intensivstation, aber ich denke, wir werden ihn verlegen können, sobald er aufwacht und einigermaßen stabil ist.” Der Pilot hörte nur mit halben Ohr hin. Er wollte zu Face und konzentrierte sich nur auf dieses eine Ziel.
Schließlich hielten sie vor der doppelflügeligen Tür an, die die Grenze zwischen normalen Krankenhaus und Intensivstation darstellte.
Der Arzt blieb stehen und sah den Besuchern streng in die Augen. “Hören Sie, normalerweise dürfte ich nur einen durchlassen und das auch nur für zehn Minuten. Aber...” Er sah sich nervös um. “Gehen Sie den Flur entlang, die letzten Tür links wird Sie zu Ihren Freund führen.”
Hannibal nickte und checkte seine Uhr, bevor er voranschritt.
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Murdock hielt Face’ Hand und versuchte die Schläuche und Nadeln nicht zu beachten, die seinem Freund Medikamente und Blut zuführten. Auch versuchte er Face’ unheimliche Blässe, die eingefallenen Wangen und die dunklen Ringe unter den Augen zu ignorieren.
Der Lieutenant sah schrecklich aus. Sie alle dachten es, auch wenn es keiner aussprach.
“Wie ist das nur passiert, Facey?”, fragte Murdock mit flüsternder Stimme.
Hannibal war zum telefonieren hinaus gegangen. Er musste Stockwell informieren und dafür sorgen, dass niemand die Schussverletzung an die Polizei meldete. BA war in einem Stuhl eingeschlafen, eine Hand schützend auf Face’ Schulter gelegt. Und Frankie starrte stumm aus dem Fenster auf die frühmorgendliche Stadt.
Murdock sah Santana an, dann ergriff er das Wort.
“Du weißt, dass es nicht deine Schuld war, oder Frankie?”
Frankie zuckte zusammen, dann wandte er sich um. Er zuckte mit den Schultern. “Ich schätze schon... auch wenn ich es nicht wirklich glaube.”
Murdock sah wieder in Face’ stilles Gesicht.
“Geht mir genauso...”
“Ich denke die ganze Zeit...”, Frankie trat an das Krankenbett heran. “Ich denke die ganze Zeit, ich hätte etwas tun müssen. Ich hätte wissen müssen, dass es vielleicht noch einen dritten Mann gab, nicht nur die beiden Idioten.”
Murdock lächelte traurig. “Wir hätten alle daran denken können.”
“Aber keiner hat es”, erklang eine müde, raue Stimme.
Murdock zuckte zusammen. Face!
Der Pilot stieß einen freudigen Schrei aus, der BA fast aus seinen Stuhl fallen ließ, als er zuück zu Bewusstsein kam.
Face jedoch war bereits wieder am Einschlafen und seine Augen waren geschlossen.
Das letzte, dass Murdock noch verstehen konnte, bevor ein leiser Schnarcher aus Face’ Mund kam, war ein gemurmeltes: “Nicht eure Schuld...”
Murdock sah seinen besten Freund kurz an, dann lächelte er breit.
“Alles klar, Muchacho!”
~Ende~
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Über Kommentare und konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen!
Wie gesagt, wenn das Thema hier falsch ist, tut es mir wirklich sehr leid! 
__________________ How can I blame you, when it's me can't forgive? (Zitat: Metallica - 'The Unforgiven III)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von cha.hana am 03.05.2009 19:46.
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