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Familienbande
Titel: Familienbande
FSK: 12
Spoiler: Keine, spielt aber auf jeden Fall vor Staffel 5
Disclaimer: Die Charaktere dieser Geschichte gehören Mr. Cannell, nur die Idee und die Worte sind meine
Summary: Einige Gedanken zu dem Begriff Familie; später dann, wie sich das A-Team zusammengefunden hat - aus Hannibals Sicht der Dinge
A/N: Keine Ahnung, ob die Dinge sich wirklich so abgespielt haben. Das hier ist auf jeden Fall meine Version, abweichend von der Serie. Bei Fehlern und Unstimmigkeiten bitte ich um Nachsicht. Ansonsten ist konstruktive Kritik gern gesehen, sowie jede Art von Kommentaren.
~:~
Für viele Menschen ist Familie das wichtigste auf der Welt.
Oder wenigstens sagen sie das. Eigentlich ist Familie nur ein Wort, das für jeden etwas anderes bedeutet. Für mich ist es alles. Sicherheit, Verbundenheit, eine Konstante in einer viel zu schnelle Welt und ein Ort, an dem man sich fallen lassen kann und aufgefangen wird.
Doch meine Familie ist nicht das, was man sich allgemein darunter vorstellt. Ich habe keine liebevolle Ehefrau, mit der ich den Rest meiner Tage verbringen kann, keine Kinder, die mich in ihren Semesterferien besuchen kommen, keine kleine Ranch in Arizona oder sonst wo, keine Hund, keinen Job... nur meine drei Jungs, mein Team, dass ich sowohl führen, als auch beschützen muss, vor der Polizei, vor Verbrechern, vorm Tod, vor der Welt und manchmal auch vor sich selbst.
Meine Freunde, die ich lebendig durch Vietnam gebracht habe, durch die Wirren und die Brutalität eines sinnlosen Krieges, der uns gelehrt hat, eins zu sein, wenn es darauf ankommt. Zwischen all den Wahnsinn und den Tod haben wir uns kennengelernt, zuerst als zusammengewürfelte Truppe, dann als Team, als Freunde und schließlich als Familie, deren Mitglieder unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zuerst lernte ich mein Kraftpaket kenne: Sergeant Bosco Baracus.
Ein schwarzer Mechaniker aus Chicago, der, zerfressen von Rassismus und Vorurteilen, nur noch den Militärdienst als Ausweg sah. Und obwohl einige ihn immer noch als wertlos und Abschaum erachteten, machte er sich als Mechaniker unverzichtbar. Sei es Jeep, sei es Hubschrauber, oder einfach mal der Herd in der Kantine, es gab nichts, das Baracus nicht wieder ganz kriegen konnte.
Er hätte eine steile Karriere machen können, hätte er nicht einige Probleme mit Regeln und Vorschriften gehabt, die Weiße aufgestellt hatten.
Alle brauchten ihn, ja, aber wirklich mit ihm zusammenarbeiten wollte keiner. Sie fürchteten seine imposante Statur, sein aufbrausendes Temperament, seinen kurzen Geduldsfaden und seine fliegenden Fäuste. Nicht nur ein Offizier hatte bei dem Versuch ihm Benehmen beizubringen ein blaues Auge oder eine blutende Nase davongetragen.
Dies brachte ihn auch seinen Spitznamen ein: Bad Attitude - BA.
Alle hatten ihn schon aufgegeben, doch dann kam er zu mir. Ich war vielleicht der erste, und auch einzige, der gesehen hat, dass er mehr war, als ein schwarzer Kraftprotz aus der Unterschicht. Unter all den Muskeln und den Jähzorn steckte ein verwundeter Soldat, ein Junge, der um seinen Platz in der Gesellschaft kämpfte. Und diesen Platz habe ich ihn gegeben.
Zuerst hat BA mich genauso bekriegt wie alle anderen, doch ich habe ihn nicht fallen und gehen lassen. Es hat Wochen gedauert, Wochen voller Misstrauen, Schmerz und harter Arbeit, doch schließlich hat er begriffen, dass ich nicht vorhatte ihn zu verspotten, sondern ihn vielmehr Respekt und Schutz gewährte. Und letztendlich wurden meine Bemühungen akzeptiert und erwidert.
Doch den Kampf, den ich mit BA ausfechten musste, war nur die erste und leichteste Herausforderung, die ich auf meinen Weg bewältigen musste. Der steinige Pfad hatte gerade erst begonnen, und ich hatte noch keine Ahnung, wohin er mich führen würde. Hätte ich es gewusst, wäre ich vielleicht angsterfüllt umgekehrt, doch so ging ich weiter meinem Schicksal entgegen.
Und lernte Murdock kennen.
Der Pilot hatte mein kleines Zwei-Mann-Team schon öfter zu gefährlichen und manchmal auch selbstmörderischen Missionen geflogen und begleitet. Und dabei hat er BA und mich niemals im Stich gelassen, auch wenn alle anderen unser Leben bereits als verwirkt ansahen und unsere Namen der Liste der Gefallenen und Vermissten hinzufügen wollten. Doch Howlin’ Mad Murdock hat uns sicher und unter den unmöglichsten Umständen aus der Gefahrenzone gebracht.
Aber zum Bedauern aller traten der seelische Stress und die Wunden immer mehr zu Tage und mein treuer Freund begann unter Wahnvorstellungen zu leiden. Dies führte dazu, dass man ihn schweren Herzens aus seiner derzeitigen Position entfernen musste. Doch bevor man ihn in ein Irrenhaus irgendwo, fernab von denjenigen, die sich seine Freunde nannten, bringen konnte, überredete ich meinen CO, ein Mistkerl namens Morrison, dass ich ihn in meinen kleinen Team aufnehmen durfte.
Anfangs gab es Probleme, was auch nicht anders zu erwarten war. Murdock hatte Schwierigkeiten einfache Befehle auszuführen, und dabei dennoch seinen Fantasien zu entsprechen und zu folgen, die ihn immer wieder Streiche spielten. Er wandelte zwischen zwei Extremen, Genie und Wahnsinn, und oft wusste ich nicht, mit wem ich gerade sprach; dem wunderbaren, mutigen Piloten und treuen Freund, oder dem Sklaven unsichtbarer Stimmen, verängstigt wie ein kleines Kind, dass sich vor der Welt versteckt.
Ich lernte dennoch relativ schnell damit umzugehen, auch wenn ich mich davor fürchtete, was Murdocks Verstand ihm antat. Doch BA konnte es nicht. Jedesmal wenn unser Pilot von seinem unsichtbaren Hund Billy anfing, bekam der Sergeant Panik, und wenn er panisch war, wurde er auch zornig und er neigte zu Aggressionen, da ihm die Situation entglitt und er jegliche Kontrolle verlor. Er tat Murdock nie physisch weh, das würde er trotz seiner Stärke und seinen schnellen Fäusten nie wagen, doch auch offenen Abneigung, Wut und Beschimpfungen wie ‘Dummkopf’ oder ‘Verrückter’ drückten die Stimmung und sorgten für eine eher unsichere Beziehung, die immer wieder im Streit zusammenbrach.
Nur langsam wurde aus dieser instabilen Bindung eine tiefe Freundschaft, die keiner Worte bedurfte; Schritt für Schritt, Stufe für Stufe.
Wir drei wuchsen immer enger zusammen und bald schon wurden wir das berühmte A-Team.
Niemand konnte mit uns, doch alle brauchten uns. Unsere Offiziere schickten uns auf gefährliche und selbstmörderische Missionen, vielleicht um zu testen, wie gut wir wirklich waren, aber wohl eher in der Hoffnung uns ein für allemal loszuwerden, unauffällig die Vietnamesen die Arbeit erledigen zu lassen, die jeden Amerikaner vors Kriegsgericht und vielleicht sogar in die Todeszelle bringen würde.
Doch wir überlebten nicht nur jeden Auftrag - nicht dass die Charlies nicht versuchten das Gegenteil zu bewirken - nein, wir erledigten ihn sogar mit Bravour, mit BA’s Kraft, Murdocks Genie beim Fliegen und den von mir geschmiedeten Plänen. Bald waren wir mehr als berühmt, wir waren berüchtigt und galten als Eliteteam, das jedoch immer wieder mit den herrschenden Vorschriften in Konflikt geriet, womit uns niemand seine offene Sympathie aussprach, außer Menschen, die uns persönlich kannten und mit uns Zeit verbrachten, wie unser guter Freund Ray.
Neben unseren gemeinsamen Aufgaben hatte jeder noch Einzelarbeiten zu erledigen. BA beschäftigte sich noch immer mit seinen kaputten Maschinen und Motoren, Murdock flog weiterhin seine geliebten Hubschrauber und ich schlug mich weiterhin mit Einsatzplänen und übelgelaunten Offizieren herum, allen voran Morrison.
Und bei einem Besuch im Zelt meines ‘geliebten’ CO begegnete ich Templeton Peck.
Eigentlich hielt ich mein Team für komplett, eine Einheit, die sich blind aufeinander verlassen konnte, und ich war sicher, dass ein neues Mitglied nur als störend empfunden werden konnte.
Doch als ich den jungen Mann dort stehen sah, den Mund zu einem schmeichelnden Lächeln verzogen, die blauen Augen voller Leben und doch undurchdringlich für Außenstehende, den dünnen und doch muskulösen Körper stolz aufgerichtet, trotz der gefesselten Hände, entdeckte ich etwas an diesen jungen Kerl, das mich faszinierte. Und während Morrison ihn anschrie und der jugendliche Lieutenant nur gelangweilt die Schreibtischplatte musterte, beschloss ich mehr über ihn herauszufinden.
Und so erfuhr ich bald, dass er wegen einer B*****lägerei verhaftet worden war. Ich überredete Morrison mir Peck zu überlassen, und, zwar wiederstrebend, willigte dieser ein. Er hoffte, dass ich diesen vielversprechenden Scharfschützen und Soldaten etwas Manieren beibringen würde, sodass sein Talent nicht schon gleich am Anfang seiner Karriere verschwendet war. Und insgeheim hofften sie auf einen Spitzel in meinem Reihen, denn es war offiziell, dass mir niemand über den Weg traute.
Doch da hatten sie die Rechnung ohne Peck gemacht. Er gehorchte nicht auf den ausdrücklichen Wunsch nach Informationen über mich, noch folgte er einen Befehl, und dazu muss ich sagen, dass es egal war, von wem dieser Befehl kam, denn auf mich hörte er genauso wenig, wie auf jeden anderen. Aber so schnell gab ich nicht auf.
Ich zwang ihn zu harter Arbeit und Training und versuchte seinen rebellischen Geist weit genug zu brechen, dass ich zu ihn durchdringen konnte und er endlich meine Worte verstand. Zuerst waren alle Versuche umsonst und meine Bemühungen schlugen keine Wurzeln. Bald spürte ich den Spott und das Gelächter, das mir von den anderen auf der Basis entgegengebracht wurde. Sie waren der Meinung, dass ich den jungen Kerl aufgeben, ihn einfach fallen lassen sollte. Doch alles in mir sträubte sich dagegen und mein Team stand mir bei.
Und schließlich wendete sich mein Glück zum Guten und mir wurde ein Trumpf zugespielt: Murdock.
Mein verrückter Pilot baute trotz allen Missverständnissen und allen Ärger als einziger eine Art von Beziehung, von Freundschaft zu dem Lieutenant auf. Ich glaube, dass die beiden sich gegenseitig brauchten; Murdock lernte schnell, dass Templeton Peck dabei half die unsichtbaren Stimmen zurückzuhalten und ihn mehr an die Realität als an die Fantasie band. Peck dagegen hatte in Murdock einen Freund gefunden, der ihm immer zur Seite stand und von dem er sicher sein konnte, dass er ihn nicht wieder verlassen würde, eine Art Konstante, nach der der junge Lieutenant sich gesehnt hatte, seit er als halbes Kind in diese Welt voll Tod und Leid hineingeworfen wurde.
Murdock lehrte dem Scharfschützen, was Vertrauen hieß, und obwohl Peck nicht verriet, was seinen Wut in der Vergangenheit so genährt hatte, erwies er sich als fleißiger Schüler. Ab dann stellte der Pilot die Verbindung zwischen seinem Freund und dem Team da und langsam wagte es Peck sich auch BA und mir zu nähern und ein Stück weit seine Seele für uns zu öffnen.
Und so begriff er, dass es in der Welt nicht nur Schwarz, sondern auch Weiß gab, mit vielen grauen Unterstufen, die er noch bald genug kennenlernen würde.
Der Lieutenant wurde festes Mitglied im A-Team und so wuchsen wir an. Und ich stellte fest, dass ich mich geirrt hatte: Wir wurden durch ein neues Mitglied nicht schwächer, sondern nur stärker. Bald schon konnte ich keinen meiner Männer missen und wir wurden als Einheit unzertrennlich.
Peck bekam nun auch seinen Spitznamen von Murdock: Faceman - kurz: Face oder Facey, wie unser verrückter Pilot so gerne sagte. Niemand wusste, warum genau er diesen Namen bekam. Wegen seines guten Aussehens, mit dem er die Frauen verrückt machen konnte, seinem Schauspieltalent und seiner Wandlungsfähigkeit, wenn er uns mal wieder Dinge besorgte, die eigentlich unmöglich zu bekommen waren, oder aus beiden Gründen. Doch eigentlich war es uns egal. Alles, was zählte, war, dass der Name wie die Faust aufs Auge passte.
Und so hatte ich meine drei Jungs, meine Familie, endlich gefunden, und ich war überzeugt, dass ich sie niemals mehr hergeben würde. Ich war bereit für ihr Wohl zu sterben und sie durch jede Gefahr möglichst sicher hindurchzubringen.
Und das habe ich bis jetzt auch geschafft.
Ich führte sie durch den Krieg, brach mit ihnen aus dem Gefängnis aus, flüchtete mit ihnen vor der Militärpolizei, versteckte sie in LA, holte sie teilweise sogar aus dem Veteranenkrankenhaus für psychisch angeschlagene Menschen, wie Murdock einer war, und arbeite mit ihnen noch immer als A-Team, wenn auch inoffiziell und von dem Gesetz gejagt.
Doch wir sind zusammen, wir leben und wir kämpfen und ich bin unglaublich stolz auf jeden einzelnen meiner unbeschreiblichen Jungs - meiner ungewöhnlichen Familie, die ich um nichts in der Welt gegen etwas anderes tauschen würde.
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Ende?
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How can I blame you, when it's me can't forgive? (Zitat: Metallica - 'The Unforgiven III)
Was soll ich sagen? Wieder eine großartige Geschichte, deren Ereignisse ich mir sehr gut vorstellen kann. Ich hab viel Spaß beim Lesen gehabt, du hast wirklich einen guten Schreibstil. *yes*
Mal eine allgemeine Frage: wird irgendwo in der Serie mal festgelegt, dass Templeton Peck Scharfschütze ist? *weil das in fast allen Fanstories so vorkommt*
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"Sometimes life is like bashing your head against a brick wall - except the wall makes more sense."
Sehr schöne Geschichte!
Wie lang hst denn daran so geschrieben?
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http://groundhopping.jimdo.com/
Ja, echt stark!
Hast schön die Situation der Jungs hervorgebracht! Und ihre Art, wie Hannibal, sie so sieht, sehr gut beschrieben!
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Ltnd. Faceman
Wow super Story. Ich danke dir von ganzem herzen. Ich glaube ich muss meine Story wohl mal weiter schreiben.
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In Memoriam of Koch. Wir werden dich nie vergessen
Huhu!!
Ersteinmal vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben einen Kommentar zu meiner Geschichte zu schreiben!! *alle umarm*
@Lt. Starbuck: Ich habe keine Ahnung, ob es festgelegt wurde, dass Face ein Scharfschütze ist/war. Ich habe es aber selbst schon in mehreren FanFictions gelesen und fand die 'Idee' ziemlich gut und habe sie gleich aufgegriffen. Außerdem hat Face in der Serie bewiesen, dass er sehr gut und genau schießen kann.
Deswegen auch in meiner Geschichte
@Face82: Wie lange ich für eine Geschichte dieser Länge brauche ist immer verschieden. Kommt auf Ideenreichtum, Zeit und Lust an. Für diese Kurzgeschichte (nenne ich einfach mal so ) habe ich ca. 3 Wochen gebraucht, was aber daran lag, dass ich zum einen in Spanien war, und dort nicht soviel Zeit hatte, und zum anderen etwas krank bin, was mich nicht gerade zum schreiben anspornt. Manchmal brauche ich für solche Geschichten auch nur einen Tag. Kommt immer drauf an^^
@Ltnd. Faceman: Dankeschön!! Ich hoffe das kam nicht zu kitschig rüber...
@Yuri: Ich danke dir für den süßen Kommi!! Und ja, das musst du!!
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How can I blame you, when it's me can't forgive? (Zitat: Metallica - 'The Unforgiven III)
Sehr schön geschrieben
Man erfährt solche Sachen ja im Grund eimmer nur nebenbei und nicht von einem der Jungs persönlich, deswegen mag ich es auch...es fügt sich in die Story ein...toll...
sowas würd ich gern mal mit Murdocks Gedanken lesen ^^
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You wanna see, how crazy i´am?
Hi geht es hier auch weiter??? Gespannt bin!
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Ltnd. Faceman
Mir hat deine Geschichte echt super gefallen!!
Großes Lob!
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Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert !
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